E-M-A-Universität Greifswald – ein neues Opfer der Political Correctness

03.02.2017

Durch unsere deutsche Geschichte läuft ein wunderlicher Wahn“. Dieser Ausspruch von Ernst-Moritz-Arndt in seinem Werk „Geist der Zeit“ hat ihn am 18. Januar 2017 durch die Umbenennung der altehrwürdigen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität“ in „Universität Greifswald“ nun schmählich selbst getroffen. Was 2010 nicht gelang, als eine Studenteninitiative mit ihrem ersten Versuch scheiterte, gelang ihr nun in diesem Jahre mit Unterstützung der Mehrheit von Professoren im Senat, die Umbenennung.  Dem heutigen Zeitgeist der „Political Correctness“ wurde auch hier entsprochen. Das Opfer, ein verdienter preußisch-deutscher Patriot, der Historiker, Schriftsteller, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, Professor in Greifswald und Rektor der Universität Bonn, Ernst Moritz Arndt, am 26. 12. 1769 geboren in Gr. Schoritz/Garz auf Rügen und am 29. 1. 1860 verstorben in Bonn.
Vergessen wurde, dass Ernst Moritz Arndt mit Theodor Körner, Turnvater Jahn, Joh. Gottlieb Fichte, dem Freiherrn v. Stein, Scharnhorst und Gneisenau zu den führenden Freiheitskämpfern  und Reformern gegen Napoleon gehörte: „Der Gott der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte…“  Arndt war gegen die deutsche Kleinstaaterei und ein Verfechter zur Schaffung  eines deutschen demokratischen Nationalgefühls und Reichsgedankens, was leider erst 1871 in die Gründung des Bismarck-Reiches einfloss. Dieser verdiente Patriot wurde sowohl vom NS- als auch DDR-Regime für sich zu vereinnahmen versucht, indem 1933 die Universität Greifswald in „Ernst-Moritz-Arndt-Universität“ umbenannt und der durch das Waffenbündnis Preußens mit Russland im Kampf gegen Napoleon von der DDR als „Vorreiter der deutsch-sowjetischen Freundschaft“ ideologisch benutzt wurde. Man warf ihm antisemitische Aussprüche vor. Demnach dürfte auch Martin Luther nicht mehr dieses Jahr im 500. Reformationsjubiläum gefeiert werden.
Arndt wurde mit dem heutigen dominant links-liberalen Geschichtsmaßstab gemessen und nicht aus seiner Zeit des 18./19. Jhs. heraus. Die linken Bilderstürmer, die meist von außerhalb in Greifswald studieren und lehren, haben hier einmal wieder das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und Äpfel mit Birnen verglichen. Das ist unwissenschaftlich und rein ideologisch, aber wohl heute opportun, in einer Zeit, wo man Plätze, Straßen und Kasernen verdienstvoller Männer und Frauen wie Hindenburg und Agnes Miegel umbenennt, als gäbe es nur eine deutsche Geschichte von 1933-45. Traurig, sehr traurig, wenn eine Nation so schäbig mit ihren Patrioten umgeht!
Manfred Lietzow